Generation „Safety First“

Die große Lehrlingsstudie 2024 des Instituts für Jugendkulturforschung ist da! Und wir können euch vorweg schon einige Ergebnisse präsentieren. Über 800 Lehrlinge aus dem ganzen Land wurden unter anderem zu ihren Erwartungen an die betriebliche Lehre, großen arbeitsmarktpolitischen Themen wie Arbeitszeitverkürzung, Work-Life-Balance, Grundeinkommen etc. und der Lehrstellensuche befragt.

Der Ausbildungsbetrieb ist in Krisenzeiten ein Fels in der Brandung 

In Zeiten der Krise denkt die Jugend in erster Linie über Sicherheit nach. Risiko und Abenteuer sind nicht angesagt. Man will klare Verhältnisse und eine materiell solide Lebensgrundlage. Vor allem die Teuerung und die Kriegsstimmung in Europa machen der neuen Lehrlingsgeneration zu schaffen. Um sich sicherer zu fühlen, orientiert man sich lange an den Eltern und sucht nach einem Ausbildungsbetrieb, der stabil, beständig und widerstandsfähig erscheint. Der Ausbildungsbetrieb soll neben dem Elternhaus der zweite Fels in der Brandung des Lebens sein.

Aber nicht alle Lehrlinge sind gleich. Abhängig von der Sparte, in der sie arbeiten, unterscheiden sie sich. Besonders die Lehrlinge in der Tourismusbranche heben sich stark vom Mainstream ab – sie erscheinen als Zugvögel und Abenteurer. Bevor sie eine Familie gründen, wollen sie ordentlich etwas erleben. Aber auch die Lehrlinge aus Industrie, Handwerk/Gewerbe und dem Handel haben ihre Besonderheiten.

Der ideale Ausbildungsbetrieb

Lehrlinge machen sich viele Gedanken über ihren zukünftigen Lehrbetrieb. Wie muss dieser beschaffen sein, damit man sich ihm zuwendet? In Krisenzeiten steht als wichtigstes Kriterium die Arbeitsplatzsicherheit im Mittelpunkt. Danach folgen eine angenehme Arbeitszeit und eine hohe Lehrlingsentschädigung. Frauen sind besonders sicherheitsorientiert und haben ein großes Bedürfnis, die Arbeitszeit mitzugestalten, um sie gut auf die eigenen Bedürfnisse und Maßgeblichkeiten abstimmen zu können. Am stärksten auf Arbeitsplatzsicherheit ausgerichtet sind Lehrlinge der Sparte „Industrie“, während Lehrlinge der Tourismusbranche besonders großen Wert auf eine hohe Lehrlingsentschädigung legen.

INFOGRAFIKEN: © Institut für Jugendkulturforschung

Welche Betriebe sind in der Hitliste der Generation „Safety First“ ganz oben?

Ganz oben rangiert die ÖBB. Die Marke steht für Sicherheit, Beständigkeit und ArbeitnehmerInnenfreundlichkeit. Im Gegensatz dazu die auf Platz zwei gereihte Marke „Red Bull“. Sie repräsentiert Erfolg, Aufstieg und Innovation. Der an dritter Stelle platzierte ÖAMTC punktet als sicheres und traditionsbewusstes österreichisches Unternehmen, welches für das jungen Menschen wichtige Thema „Mobilität“ steht. Auf den weiteren Plätzen folgen Finanzdienstleister, große Industriebetriebe und internationale Handelskonzerne. (Institut für Jugendkulturforschung)

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