Industriekaufmann/-frau

Lehre & Beruf

Hinweis

Dieser Lehrberuf wird seit 1. Mai 2020 als befristeter Ausbildungsversuch geführt; der Eintritt in die Lehre ist vorläufig bis 31. August 2026 möglich.

Der Aufgabenbereich von Industriekaufleuten ist sehr vielseitig, denn sie sind für zahlreiche kaufmännische Aufgaben in Industriebetrieben aller Branchen zuständig. Sie arbeiten in Büros und Sekretariaten oder in den verschiedenen betrieblichen Abteilungen wie z. B.  Verwaltung, Lager, Einkauf oder Kundenservice. Sie sind für den Telefon-, E-Mail- und Schriftverkehr zuständig und führen betriebliche Unterlagen. Je nach Abteilung bzw. Aufgabenbereich können sie auch für den Roh- und Hilfsstoffeinkauf, für Lagerlogistik oder für  Marketing und  Werbung zuständig sein..

Ablauf

Industriekaufleute sind mit betrieblichen und kaufmännischen Tätigkeiten in Industriebetrieben befasst, d. h. ihr Aufgabenbereich reicht von Bestellwesen und Einkauf, über Verkauf und Kundenservice,  Marketing und  Werbung, bis hin zu Lager und  Logistik, Finanz- und  Rechnungswesen,  Controlling, Personalwesen und  Verwaltung, wobei sie in der Regel auf einen dieser Bereiche spezialisiert sind. Mit ihren Tätigkeiten unterstützen sie die Abteilungsleitung bzw. Geschäftsführung und das Management.

Aufgaben

Industriekaufleute, die im Einkauf arbeiten, stellen in Zusammenarbeit mit der Produktionsleitung, die für den Fertigungsprozess benötigten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bereit. Im Bereich Lagerwirtschaft und  Logistikkontrollieren sie den Ein- und Ausgang von Waren und Materialien. In der Verkaufsabteilung bearbeiten Industriekaufleute Anfragen und Kundenbestellungen und wickeln den Bestell- und Liefervorgang ab. Industriekaufleute in der Personalabteilung be- und verrechnen Löhne und Gehälter, im Bereich  Rechnungswesenbearbeiten, buchen und kontrollieren sie die im Geschäftsverkehr anfallenden Vorgänge. In der Marketingabteilung werden gemeinsam mit dem Management strategische Entscheidungen für die Maßnahmen zur Absatzförderung getroffen und umgesetzt.

Wichtigsten Tätigkeiten

  • betriebliche Daten und Werte für die Buchhaltung und Kostenrechnung vorbereiten
  • Lohn- und Gehaltsabrechnungen abwickeln, Zahlungen und Überweisungen veranlassen
  • Lagerbestände kontrollieren, eingehende Waren entgegennehmen und prüfen
  • Angebote von Lieferanten prüfen, Bestellungen durchführen
  • Konditionen, Zahlungs- und Lieferbedingungen aushandeln, Kostenvergleiche anstellen
  • bei den jährlichen Inventuren mithelfen
  • Zahlungseingänge dokumentieren, betriebliches Mahnwesen durchführen
  • Kunden informieren und betreuen
  • Betriebsbücher und Journale führen, Auswertungen vornehmen

Anforderungen

  • Fingerfertigkeit: Arbeiten an Schreib- und Rechenmaschinen sowie an der Computertastatur
  • Sehvermögen: Bildschirmarbeit an EDV-Anlagen
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Durchführen von Preiskalkulationen
  • Organisationstalent: Koordination der Arbeitsabläufe, Terminplanung
  • Kontaktfähigkeit: Umgang mit Kunden
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Teamarbeit in einer Abteilung, Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen
  • Sprachfertigkeit mündlich: Kontakt mit Kunden und Lieferanten
  • Sprachfertigkeit schriftlich: Schriftverkehr
  • logisch-analytisches Denken: Erstellen von Angeboten, Arbeiten im Rechnungswesen
  • Merkfähigkeit: Auftragsannahme, Telefondienst
  • Selbständigkeit: eigenverantwortliches Arbeiten in fast allen Aufgabenbereichen

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Lehrstellen für diesen Beruf

Gehalt & Verdienst

(je nach Kollektivvertrag/Brutto, Stand:13.03.2024)

Lehrzeit

3 Jahre

Lehrlings­entschädigung

662 € bis 2.141 €

Einstiegsgehalt nach der Lehre

(je nach Kollektivvertrag)
1.770 bis 2.570 Euro brutto

Beschäftigungsmöglichkeiten, Aufstieg und Selbstständigkeit

Aufstiegsmöglichkeiten:
Nach mehrjähriger beruflicher Erfahrung und Zusatzqualifikationen können Industriekaufleute zu TeamleiterInnen, VerkaufsleiterInnen, Büro-, Abteilungs- und BereichsleiterInnen aufsteigen und führen als solche MitarbeiterInnen und Teams.
Auch die Weiterentwicklung zum/zur Key Account ManagerIn oder ManagementassistentIn ist möglich.

Neben einem hierarchischen Aufstieg im Unternehmen ist in diesem Beruf auch eine Weiterentwicklung und Karriere durch inhaltliche und fachliche Spezialisierung möglich – z.B. auf bestimmte Fachabteilungen, KundInnengruppen oder Regionen.

Weiterbildung
Infolge des zunehmenden Einsatzes von EDV-Geräten in allen kaufmännischen Bereichen ist ständige Weiterbildung auf diesem Sektor für eine erfolgreiche Berufsausübung Voraussetzung. Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten neben Einführungskursen in die EDV und Grundlagen der Programmierung auch andere berufsspezifische Weiterbildungsveranstaltungen für Industriekaufleute an. Zur Vertiefung der vor allem für Exportgeschäfte notwendigen Fremdsprachenkenntnisse führt u.a. das Sprachinstitut der Industrie (SPIDI) branchenbezogene Fremdsprachenkurse und Intensivseminare durch.

Betriebe/Lehrbetriebe: 
Industriekaufleute arbeiten in Industriebetrieben aller Branchen, z.B. in der Metallindustrie, in der Elektroindustrie, in der chemischen Industrie oder in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Ein kleiner Teil ist auch in Handelsbetrieben tätig. Regionale Unterschiede bei den Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich durch die Konzentration der Industriebetriebe auf Ballungszentren. In Oberösterreich, in Niederösterreich und in der Steiermark hat die Industrie große Bedeutung. In diesen Bundesländern sind auch die meisten Lehrbetriebe angesiedelt.

Ausbildung

Kärnten

Fachberufsschule St. Veit a.d. Glan

Niederösterreich

Landesberufsschule Waldegg

Oberösterreich

Berufsschule Linz 6

Steiermark

Landesberufsschule Mitterdorf

Vorarlberg

Landesberufsschule Bludenz

Wien

Berufsschule für Industrie, Finanzen und Transport

Salzburg

Landesberufsschule 3 Salzburg

Landesberufsschule St. Johann im Pongau

Landesberufsschule Zell am See

Tirol

Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro Reutte

Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro Innsbruck

(QUELLE: AMS, bic.at)

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