Wärme-, Kälte-, Schall- und BrandschutztechnikerIn

Lehre & Beruf

Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechniker*innen dämmen haustechnische Anlagen und Industrieanlagen als Schutz gegen Wärmeverlust oder Erwärmung (z. B. von Kühlanlagen), gegen Brandgefahr oder Lärm-/Schallbelastung. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur effizienten Energienutzung und zum Umweltschutz wie auch zum Gesundheitsschutz.

Ablauf

Sie bringen Dämm- und Isolierstoffe, Trockenelemente und Blechteile an Rohrleitungen, Luftkanälen, Behältern und Anlagen an. Sie stellen Stütz- und Unterkonstruktionen für die Montage her, erzeugen Blech- und Kunststoffverkleidungen zum Schutz der Dämmungen und montieren diese. Die Dämmstoffe schneiden sie passgenau zu und bringen sie an den zu dämmenden Objekten an. Mit Brandschutzmaterialien verschließen sie beispielsweise Durchbrüche bei Brandabschnitten und zum Schallschutz bringen sie Kapselungen, Dämpfungen und Eindämmungen an.

Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechniker*innen arbeiten sowohl in Werkstätten beispielsweise zu Vorbereitung der Blechteile als auch auf Baustellen, wo sie die Dämmungen montieren. Sie arbeiten im Team mit Berufskolleg*innen und verschiedenen Fachkräften des Baubereichs.

Aufgaben

Zu den Aufgaben von Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechniker*innen gehören außerdem die Beratung und Information ihrer Kundinnen und Kunden über Isoliertechniken und Dämmmaterialien sowie über Energiesparmaßnahmen und gesetzliche Umweltschutzbestimmungen.
Zum Teil spezialisieren sich Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechniker*innen in ihrer Berufslaufbahn auf bestimmte Anwendungsbereiche, z. B. auf die Isolierung von Rohrleitungen, auf Schallisolierung, auf Brandschutz oder auf den Kühlzellenbau.

Arbeitsmittel

Bei ihrer Arbeit benutzen Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutztechniker*innen verschiedene Handwerkzeuge und Geräte wie z. B. Feilen, Sägen, Metallscheren, Schraubenzieher, Schneidbrenner, sowie Maschinen und Geräte, die häufig auch CNC-gesteuert sind, z. B. Stanzmaschinen, Abkantpressen, Biegemaschinen, Tafel- und Schlagscheren, Sicken- und Bohrmaschinen, Schweiß- und Lötgeräte oder Bördelmaschinen.

Wichtigsten Tätigkeiten

  • technische Zeichnungen, Skizzen und Verlegepläne lesen und interpretieren
  • Materialien auswählen, Arbeitsschritte und -methoden festlegen, Materialbedarf planen und Materialien beschaffen
  • Baustellen einrichten und absichern, Gerüste, Leitern, Arbeitsbühnen aufstellen
  • Untergrund vorbereiten und Stütz- und Unterkonstruktionen herstellen und montieren
  • Blechverkleidungen aus Stahlblech, Alublech oder Niroblech oder Verkleidungen aus Kunststoff zum Schutz der Dämmung herstellen
  • Formteile aus Blech aufmessen, zuschneiden, formen, montieren
  • dabei computergesteuerte Blechbearbeitungsautomaten, Drehmaschinen einstellen und bedienen (CNC-Maschinen)
  • Dämm-, Dichtungs- und Füllmassen zuschneiden und die allenfalls notwendigen Beschichtungen und Armierungen herstellen und montieren
  • Dämm- und Isolierstoffe an Rohren, Behältern usw. anbringen
  • dabei Techniken wie Anlegen, Ansetzen, Wickeln, Kleben, Verdrahten, Bandagieren anwenden
  • Dämmstoffmassen durch Schütten, Blasen, Stopfen, Einschäumen anbringen
  • Qualitätsprüfungen durchführen und etwaige Mängel beheben
  • Werkzeuge und Maschinen reinigen, warten und pflegen
  • Betriebsbücher, Arbeitsprotokolle, technische Unterlagen usw. führen

Anforderungen

  • Körperliche Wendigkeit: Arbeiten auf Gerüsten und an schwer zugänglichen Stellen;
  • Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Leitern und Gerüsten;
  • Handgeschicklichkeit: Zuschneiden der Dämm-Materialien; Formen der Bleche;
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Glas- und Steinwolle und Kunststoffen; Belastung durch Staub von Metallen, Isoliermaterialien und Baumaterialien;
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Plänen; Anfertigen der Blechummantelung;
  • technisches Verständnis: Arbeiten mit Geräten und Maschinen;
  • Organisationstalent: Einteilen des Arbeitsablaufes;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team auf Baustellen;
  • Reaktionsfähigkeit: Vermeiden von Unfällen auf Baustellen;
  • Selbständigkeit: Montieren; Anleiten von Hilfsarbeitern.

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Lehrstellen für diesen Beruf

Gehalt & Verdienst

(je nach Kollektivvertrag/Brutto, Stand: 09.09.2024)

Lehrzeit

3 Jahre

Lehrlings­entschädigung

1.017 € bis 2.254 €

Einstiegsgehalt nach der Lehre

(je nach Kollektivvertrag)
2.750 bis 2.970 Euro brutto

Beschäftigungsmöglichkeiten, Aufstieg und Selbstständigkeit

Aufstiegsmöglichkeiten:
Wärme-, Kälte-, Schall- und BrandschutztechnikerInnen können zu VorarbeiterInnen (ObermonteurInnen, PartieführerInnen), KalkulantInnen, ArbeitsvorbereiterInnen, MontagemeisterInnen und MontageleiterInnen aufsteigen.

Selbstständige Berufsausübung:
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für Wärme-, Kälte-, Schall- und BrandschutztechnikerInnen in den Handwerken „Wärme-, Kälte-, Schall- und BranddämmerIn“ und „StuckateurIn und TrockenausbauerIn“ (Befähigungsnachweis erforderlich).

Betriebe/Lehrbetriebe: 
Wärme-, Kälte-, Schall- und BrandschutztechnikerInnen arbeiten vorwiegend in Klein- und Mittelbetrieben des Handwerks „Wärme-, Kälte-, Schall- und Branddämmer“, in seltenen Fällen auch in Großbetrieben der Industrie verschiedener Branchen, wie z.B. in der Mineralölindustrie, Stahlindustrie oder Klimatechnik. Die Beschäftigungs- und Lehrbetriebe befinden sich in ganz Österreich.

Ausbildung

Oberösterreich

Berufsschule Linz 8

Wien

Berufsschule für Baugewerbe

(QUELLE: AMS, bic.at)

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