Frauen stärken den Wirtschaftsstandort

Frau im Büro

Die Rolle von Frauen für den Wirtschaftsstandort Österreich ist von entscheidender Bedeutung. Das Potenzial ist jedoch nach wie vor nicht voll ausgeschöpft. Das ist nicht nur für den Wirtschaftsstandort problematisch, sondern führt auch für die Frauen selbst zu Herausforderungen.

„Frauen bringen ein breites Spektrum an Fähigkeiten, Perspektiven und Ideen mit, die entscheidend sind für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit“, so Sabine Herlitschka, Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung (IV). Weltweit belegen Studien, dass Unternehmen, die auf Diversität, und damit auf Frauen in Unternehmen und Führungspositionen setzen, wirtschaftlich erfolgreicher sind. „Daher ist es von zentraler Bedeutung, Hindernisse für den beruflichen Aufstieg von Frauen abzubauen und ihnen gleiche Chancen in allen Bereichen der Wirtschaft zu ermöglichen“, so Herlitschka.

Heimische Industrie braucht Frauen

Für die heimische Industrie ist es besonders wichtig, Frauen und Mädchen früh für technische Ausbildungen und Berufe zu begeistern. Der Frauenanteil bei den MINT-Erstabschlussstudien – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – an öffentlichen Universitäten liegt derzeit bei rund 46 Prozent. Grundsätzlich leisten Frauen damit bereits heute einen wichtigen Beitrag in Wissenschaft und Technik.

Für Technik begeistern

Die Verteilung unter den einzelnen Studienrichtungen ist allerdings sehr unterschiedlich. Gering ist der Frauenanteil etwa in den Bildungsfeldern Informatik oder Ingenieurswesen. Den Unternehmen fehlen dadurch qualifizierte Arbeitskräfte und Frauen entgehen dadurch oft gute Karriere- und Verdienstmöglichkeiten. Die IV versucht im Rahmen von Initiativen wie der „MINT-Girls-Challenge“ und der MINTality Stiftung, früh anzusetzen, um Mädchen für Technik zu begeistern.

Kinderbetreuung oft Hindernis

Auch beim Thema Kinderbetreuung gibt es noch Aufholbedarf. Österreich liegt bei der Teilzeitquote von Frauen im traurigen europäischen Spitzenfeld. Die finanziellen Folgen sind bis in die Pension spürbar, denn sie zeigen sich nicht nur im Gender Pay Gap, sondern auch im Gender Pension Gap. „In diesem Zusammenhang gilt es, adäquate, flächendeckende und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung in ganz Österreich auszubauen, damit vor allem junge Mütter schnell wieder voll in den Beruf einsteigen können“, so Herlitschka. (OTS)

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